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ARBEITSSTÄTTEN

Arbeitsschutz im

Facility-Management

Arbeitsstätten

Bevor Behörden oder große Unternehmen mit dem Auslagern immobilienbezogener Dienste begannen, starteten Arbeitsstättenbegehungen meist auf dem Dach eines Gebäudes und endeten im Keller des Objektes. Jeder Raum wurde durch die jeweilige Fachkraft für Arbeitssicherheit inspiziert. In der Folge stellte der sicherheitstechnische und betriebsärztliche Dienst ein Protokoll mit entsprechenden Maßnahmen aus, die übergreifend sämtliche Organisationseinheiten der Behörde oder des Unternehmens betrafen – auch Räume und Anlagen, die nicht als durchgängige Arbeitsstätten genutzt wurden wie beispielsweise Technikeinrichtungen oder Technische Gebäudeausrüstungen(TGA).

Heute ist das FM häufig mitsamt entsprechendem Personal ausgelagert, und es wird als vertraglich vereinbarte Dienstleistung erbracht. Ehemalige Kollegen werden zu Kunden. Dabei wissen die Beschäftigten meist nicht, wie weitreichend die Dienstleistungen zwischen Auftraggeber und dem Auftragnehmer überhaupt gehen, ob und wie weit die sogenannten Betreiberpflichten und Betreiberverantwortungen auch gerichtsfest delegiert wurden. Oft beschränkt sich die Begehung nun auftragsgemäß nur noch auf die Arbeitsstätten des Kunden, für den die Fachkraft für Arbeitssicherheit seiner Tätigkeit nach Arbeitssicherheitsgesetz (ASiG) nachgeht. Dabei handelt es sich meist um die Flächen, die vom Personal des Nutzers oder Mieters belegt werden – also die eigenen Arbeitsstätten. Eine Klimazentrale beispielsweise wird in vielen Fällen nicht mehr unmittelbar mit den Arbeitsstätten in Verbindung gebracht und entsprechend nicht inspiziert. Teilweise haben die Nutzer auch gar keinen Zugang zu Technikräumen und können folglich auch der Fachkraft für Arbeitssicherheit keinen Zugang verschaffen. Noch deutlicher wird die Schnittstellenproblematik, wenn nur Teilflächen eines Objektes angemietet sind, sich mehrere Mieter mit verschieden Nutzungsarten ein Objekt teilen oder ein Nutzer möglicherweise nur Büroflächen angemietet hat, ein weiterer aber seine Fläche als Labor oder als eine kleine Produktionsstätte umfunktioniert hat.   

Quelle: Sicherheitsingenieur 01/2011-Uwe Dünkel
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